PIAGGIO

 

Piaggio & C. S.p.A

 

Piaggio ist ein italienischer Fahrzeugbau/Fahrzeughersteller mit Sitz in Pontedera. Es produziert verschiedene Mofas und Motorroller, unter anderem die Vespa, das Lastendreirad Ape (Kleintransporter) /Ape sowie den Kleintransporter Piaggio Porter.

 

Zum Konzern gehören auch die Motorradmarken Aprilia, Derbi, Gilera, Laverda und Moto Guzzi.

 

Piaggio war in seiner Geschichte in unterschiedlichen Branchen tätig. Vom Holzlager über Schiffbau, Eisenbahnbau, Flugzeugbau ging es zu den Motorrollern. 2014 wurde bei einem Umsatz von 1,2 Milliarden Euro ein Gewinn von 69,7 Millionen Euro erreicht. 2014 produzierten etwa 7.500 Beschäftigte 550.000 Fahrzeuge. Am 1. Januar 2016 waren in Deutschland 332.605 Piaggio-Krafträder zugelassen, was einem Anteil von 7,9 Prozent entspricht. Fahrzeugzulassungen (FZ) – Bestand an Personenkraftwagen und Krafträdern nach Marken oder Herstellern 1. Januar 2016

 

== Geschichte ==

Die Firma ''Piaggio'' wurde 1884 von Rinaldo Piaggio gegründet. Den Grundstein dazu legte sein Vater, Cavalier Enrico Piaggio, indem er 1882 ein Grundstück in Sestri Ponente, Genua, ursprünglich für ein Holzlager, kaufte. Zunächst konzentrierte sich das Familienunternehmen Piaggio auf den Schiffsbau. Später verlegte man sich auf den Bau von Eisenbahnwagen. Mit Aufkommen der Luftfahrt wandte sich Rinaldo Piaggio fortan dem Flugzeugbau zu. Er fand die geeigneten Ingenieure und begann 1916 mit dem Flugzeugbau; hierzu baute er ein neues Werk in Pontedera.

 

Kriegsbedingt war Piaggio Ende der 1930er Jahre sehr erfolgreich, da die italienische Armee zum Kundenstamm des Unternehmens gehörte. Während des Zweiter Weltkrieges wurde das Stammwerk in Pontedera völlig zerstört. Nach 1945 beschlossen die Siegermächte, dass Piaggio keine Rüstungsgüter mehr herstellen darf. Rinaldos Sohn, Enrico Piaggio, hat inzwischen die Leitung des Unternehmens übernommen. Er beobachtete, dass in Italien ein verstärktes Bedürfnis an preiswerten Transportmitteln bestand, da die Mobilität bedingt durch die Zerstörungen und den Wiederaufbau Italiens ins Stocken gekommen war. Um diesem Umstand zu begegnen, entwickelte Piaggio einen Motorroller, den er 1946 unter dem Namen Vespa ital. „Wespe“ vorstellte. In den folgenden Jahren erweiterte Enrico Piaggio kontinuierlich die Modellpalette. 1948 stellte die Firma einen dreirädrigen Kleintransporter vor, die Ape (Kleintransporter) / Ape ital. „Biene“. 1957 stellte sie auf dem Pariser Autosalon der Kleinwagen Vespa 400 vor. Später kamen noch vierrädrige Kleintransporter dazu. 1967 folgte das Modell Piaggio Ciao, eine neue Generation Mofa, die vor allem bei Jugendlichen Anklang fand.

 

1987 übernahm das Unternehmen den österreichischen Mofahersteller Puch-Werke. In den 1990er-Jahren lancierte Piaggio verschiedene Motorroller, die nicht unter dem Label Vespa laufen: Piaggio Hexagon, Piaggio Sfera, Piaggio Skipper, Piaggio Zip. 1999 übernahm die Deutsche Bank über ihre Tochter Morgan Grenfell Private Equity für 1,35 Billionen Lire

80 % der Anteile von Piaggio. 2003 änderte sich die Gesellschafterstruktur erneut: der italienische Milliardär Roberto Colaninno übernahm mittels seiner Beteiligungsgesellschaft Immsi 31,25 %, ein Konsortium von 27 Gläubigerbanken 37,5 % und 31,25 % verblieben bei der Morgan Grenfell. Heute hält Immsi S.p.a rund 55 % des Stammkapitals an Piaggio.

 

=== Mofas ===

Alle Modelle besitzen einen Zweitaktmotor mit 50 cm³ Hubraum

 

* Piaggio Ciao (1968–2006)

* Piaggio Boxer (1970–1972)

* Boxer 2 (1972–1978)

* Piaggio Si (1978–2001)

* Piaggio Bravo (1973–2001)

* Piaggio Boss (1988–1989)

* Piaggio Grillo (1989–1996)

 

 

Piaggio Ciao

 

 

=== Erste Serie (ab Baujahr 1968) ===

M7E1T

* Ciao A (eckige Sattelstütze; Rücklicht am Schutzblech; 19"-Chromfelgen; kleine Tankaufkleber mit CIAO-Schriftzug); ungefedertes Vorderrad (ähnlich wie beim Fahrrad)

 

* Ciao L (eckige Sattelstütze; gefedertes Vorderrad (starre Gabel mit gefederter, geschobener Kurzschwinge an kurzen, auf Druck belasteten Spiralfedern). Rücklicht am Schutzblech; kleine Tankaufkleber, 17"-Chromfelgen, noch kein Nirostastahl verwendet)

 

M9E1T

* Ciao A/L EXTRA

Best-ausgestattetes Ciao-Mofa (Sehr selten: Chromschutzbleche, Tacho, komplett gefedert)

 

C7E1T

* Ciao-Moped (wie Ciao A/L, nur dann bis 40 km/h)

 

=== Zweite Serie (ab Baujahr 1975) ===

M7E2T

* Ciao SC (runde Sattelstütze; Sattel und Sattelstütze gefedert; Rücklicht am Schutzblech; nicht rostende Schutzbleche; Gussräder)

* Ciao S (eckige Sattelstütze; nur Sattel gefedert; Rücklicht auf dem Schutzblech; lackierte Schutzbleche)

 

C7E2T

* Ciao Mopedversion (wie Ciao SC/S, nur bis 40 km/h; Blinker an kurzen Auslegern vorn am Lenker und hinten am Schutzblech)

 

=== Dritte Serie (ab Baujahr 1982) ===

M7E3T

* Ciao PX (runde Sattelstütze; Sattel und Sattelstütze gefedert; Rücklicht am Gepäckträger; Gepäckträger abnehmbar)

* Ciao P (eckige Sattelstütze; nur Sattel gefedert; Rücklicht am Gepäckträger; Gepäckträger abnehmbar)

 

C7E3T

* Ciao Mopedversion (wie Ciao Px/P, nur bis 50 km/h)

 

=== Vierte Serie ===

* Ciao Mix (runde Sattelstütze; Sattel und Sattelstütze gefedert; Rücklicht am Gepäckträger; Gepäckträger nicht abnehmbar; Öltank im Gepäckträger, Getrenntschmierung)

 

=== Fünfte Serie ===

* Ciao Typ c24 (eckige Sattelstütze; Sattel und Sattelstütze gefedert; Rücklicht am Gepäckträger; Gepäckträger nicht abnehmbar)

 

Das Ciao Typ c24 stellt das aktuelle und letzte Modell dar.

 

Ferner gab es noch die Baureihen Boss, Boxer, Bravo, Grillo und Si, die mit ähnlicher oder gleicher Technik ausgestattet waren.

Sie unterschieden sich in erster Linie durch den Rahmen und die Felgengröße. Die Gilera  EC1 und die Italjet Modelle Tiffany und Pack 2 nutzen ebenfalls die Antriebstechnik und den Motor der Ciao, was mit der Zugehörigkeit zur Piaggio-Gruppe zu erklären ist. In den 1980er-Jahren kam eine Transporter-Version der Ciao auf den Markt, die sogenannte Ciao Porter. Dieses Mofa hatte 3 Räder und einen kleinen Container oder eine Ladefläche an seiner Front. Die Konstruktion verwendete Unter- und Hinterbau der Ciao, der Tank befand sich an Stelle des Gepäckträgers, der Lenker war verbunden mit einer vertikalen Lenksäule, 2 Vorderräder (in Rollergröße) wurden mit einer Achsschenkellenkung geführt. Das Fahrzeug wurde in Deutschland nicht angeboten, war aber in Italien vor allem im kommunalen Bereich und bei der Straßenreinigung weit verbreitet.

 

Es handelt sich um einen Klassiker, der sich alleine schon durch den [[Keilriemen]]antrieb von den meisten anderen Mofas/Mopeds dieser Zeit unterscheidet. Dieser Antrieb ist im Vergleich zum Kettenantrieb relativ leise und wartungsarm. Die Mopedversionen sind zudem noch mit einem stufenlosen Automatikgetriebe oder typenspezifisch auch mit Variomatik ausgestattet. Diese Technik findet sich in quasi sämtlichen Rollern wieder, die derzeit auf dem Markt sind.

Herausragend ist der Drehschieber Einlass der klassischen Piaggio-Motoren.

 

 

Piaggio Bravo

 

 

Das Bravo ist ein Kleinkraftrad, das vom italienischen Fahrzeughersteller Piaggio angeboten wurde. Es verfügte über einen Zweitaktmotor und war in zwei Varianten erhältlich. Neben einer Mofa-Version, die eine Höchstgeschwindigkeit von 25km/h erreichte, gab es eine Moped-Variante mit einer Höchstgeschwindigkeit von 50km/h.

 

== Erste Serie ==

Bravo A

Hinten und vorne keine Federung. Typisch für die erste Modellreihe ist der Kunststofftank.

 

Bravo L

Vorne gefedert, hinten starr.

 

Bravo L S

Besonderer Luxus bei der Bravo L S ist die vordere und hintere Vollfederung. Dieses Modell war ausschließlich in Rot mit blauen Verkleidungen erhältlich.

 

== Zweite Serie ==

Ab der Zweiten Serie wurden die Tanks etwas in der Form verändert. Dabei wurde auch direkt mit dem Modellwechsel 1976 der Tank aus Blech hergestellt. Die Bravo war ab sofort in verschiedenen Farben erhältlich.

 

Bravo S

Die Bravo S ist nur vorn gefedert. Sie hat meist lackierte Schutzbleche und ist original nur mit Chromfelgen erhältlich.

 

Bravo SC

Die SC hatte meist vorn und hinten eine Federung. Sie hatte Aluguss-Felgen, die in zwei Varianten erhältlich waren.

 

== Dritte Serie ==

Die neue Serie erhielt eine komplett andere Verkleidung. Sie war bulliger gebaut, und komfortabler gestaltet. Vorn erhielt sie eine Öldruckfederung, was vorher nur die Mopedmodelle hatten. Auch der Tank wurde einem Facelift unterworfen.

 

Bravo P

Die Bravo P besitzt nur vorn eine Federung, lackierte Schutzbleche und keinen Tachometer.

 

Bravo PX

Im Gegensatz zur Bravo P hat die PX hinten eine Federung und einen Tacho. Die Schutzbleche wurden verchromt und stabiler gebaut.

 

== Vierte Serie ==

Die vierte Serie wurde zeitgleich mit der dritten Serie produziert. Die Super Bravo wurde als sportliches Cross-Mofa vermarktet. Bei der Bravo De LUXE waren alle Kunststoffteile lackiert.